21.09.2021 - il Mosaico - Fiamma

Von: Corinne


in der Route il Mosaico

Autorin oberhalb der 6a-Stelle in Mosaico

unser Youngster darf als Erster rauf

Erica als Seilerste

Fiamma-Feeling pur

Das Wahrzeichen des Bergells, ein kleines Flämmlein, eine halbe Seillänge und doch so imposant und Bilder, welche um die ganze Welt gehen und Kletterer scharenweise anlocken. Oft herrscht dort grosser Andrang – doch wir hatten Glück, zwei-drei weitere Seilschaften und sonst standen wir uns nur selber im Wege! Keine Frage, der Granit der Spazzacaldeira ist selbst für relativ unerfahrene Kletter-Greenhörner wie mich, oder gerade weil unerfahren, ein seeehr spezielles Erlebnis… und steht man dann vor der kühnen Felsnadel, gibt es nur ein «WOW» - mega.

Aber von vorne… nicht mit der ersten, sondern mit der zweiten Bahn um 7.15 Uhr ging’s zum Albigna-Stausee. Wie immer war die Stimmung sensationell, locker-flockig.  Der Zustieg ist ein Katzensprung und schon ging’s in die erste glatte Seillänge (5a), wo wir das erste Mal auf das flotte Italo-Kletter-Team Erika und No-name trafen. Diese begleiteten uns dann bis auf die Nadel. Leider machten sie in der ersten Seillänge den «Fehler», am Doppelseil zu klettern, was uns die Chance gab sie zu überholen. Resp. war es eine win-win-Situation, Toni fädelte ihnen den bremsenden Friend aus, wir konnten vorne weg, sie hatten einen ortskundigen Guide und zudem gab es immer spannende Kurzaustausche an den Standplätzen. Die 2. Seillänge forderte schon etwas mehr und bei der Dritten warteten schon die von Toni heiss-angekündigten Schuppen auf uns. Nicht zuviel versprochen, wirklich schön zum Klettern. Dann war es abwechslungsreiche Fels, Platten- und Risskletterei, die beiden 6a Seillängen hatten es definitiv in sich und der Schreibling musste da einmal den «Joker» ziehen, diesmal nicht in Form einer starken Schulter (for Insiders only…). Das luftige Grätli war ein weiteres Highlight, da geht es einfach nur runter, zumindest links und rechts und der Adrenalinpegel im Blut steigt auf ein immer noch angenehmes Mass an. Die Route wird ja nicht umsonst auch Via Felici genannt.

Im 3er Gelände gelangten wir zum Fuss der Fiamma, welche von unten sehr imposant, schwindelerregend, kurz und knackig aussieht. Dies ist auch der «Sammelpunkt» aller Seilschaften, der unterschiedlichsten Routen der Spazzacaldeira. Die Youngsters Nicola und Martin machten den Anfang, Heinz und Monika als Routiniers gingen als Zweites und am Schluss der «grande Maestro» mit der Novizin. Die Schlüsselstelle ist bei der Kante ca. in der Mitte der Flamme, danach wird es noch luftiger, bis man sich oben auf der spitzigen Nadel gratulieren und sich ein grosses Lächeln entlocken kann.

Den Abstieg führte uns wieder leicht bergauf um einen Fels, von wo wir noch einmal einen extrem imposanten Blick auf die legendäre Fiamma hatten. Erika ist gerade voll in Action und im Vorstieg oben angekommen – von uns kommt ein «Brava» plus das Durchgeben der www.strapazis.ch Website für die Erinnerungsfotos. So schnell kann es gehen und schon ist die Liste der Strapazis – Anhänger wieder auf 101 gewachsen.  
Glücklich und zufrieden nach ca. 16 Seillängen und 7 Std. später kamen wir wieder bei der Bahn an, welche uns ins Tal brachte.